das letzte Wochenende, welches Micha und ich in Tokio verbrachten war gluecklicherweise ein langes und so war es kein Problem, den langen Sonnabend erst am Sonntagmorgen zu beschliessen.
Bei immer noch sommerlichen 24 Grad, leichtem Wind und strahlend (b)lauem Himmel war es einfach angenehm, durch Shinjuku und den Nobel-Boutique-Geldsack-Stadtteil Ginza zu schlendern (als Deutsche sind wir natuerlich geSCHLANDert).
24 Grad, Tokio Metropolitan Government und deutsche Ludenschleuder, so is` schoen. |
Streichholzschachtelschokolade in der Shinjuku U-Bahnstation. Preisfrage: Wo ist Walter? |
Apple-Tempel in Ginza. |
Architektonische Gaertnerei-Kunst |
Was ist das? a) Luftgitarre b) Ausschliesslich digital spielbare modernistische Geigen c) Sommerschlussverkauf der halb fertigen Arbeit eines faulen Geigenbauers |
Und das? a) Ein Klavier, ein Klavier! (In loving memory of Loriot) b) Buddhistischer Tempel c) das Innenleben einer Luftgitarre |
Ginza-Hibiya. Keiner der Wolkenkratzer ist bewohnt. |
In einem "Spaghetti Only"-Restaurant in einer Ginzaer-Seitenstrasse wurden uns fuer japanische Verhaeltnisse Godzilla-Portionen Spaghetti serviert, die genug Energie gaben, um den langen Weg zum "Furui Oedo Onsen Monogatari" (=Alte oeffentliche Badhaus-Stadt aus der Edo-Aera im Hafen von Tokio) anzutreten. Unser unterhaltungstechnisches Gleichgewicht nach der langen Sonn-Nacht durch einen ausgiebigen Wellness-Aufenthalt im beruehmten Onsen wieder herstellen wollend, brachen wir auf, nur um am Ginza-Apple-Store zwischen Dutzenden Trauernden und anteilnehmenden Apple-Juengern noch ein wenig zu verweilen.
Der "High-Tech-Konsum-Tempel und ach-so-Hipster Apple Store" wurde nach Steve Job`s Tod vorletzte Woche Mittwoch zu einem Blumen-befuellten, von Polizisten bewachten Tempel aufgeruestet und schien die Haelfte aller Einwohner Tokios zu beherbergen.Nach bestmoeglichem Gebrauch des Apple Stores (= gratis Internet-Nutzung an einer der vielen internetfaehigen Maschinchen), nahmen wir die U-Bahn, eine stadt-tour-fahrende Einschienenbahn durch halb Tokio und schliesslich den "Tokio Teleport" (ist noch ein Prototyp, vorerst steht offiziell nur ein Schild mit dem Namen an einer Bahnstation im Hafen Tokios, aber einige wohlverlesene Japaner scheinen ihn bereits zu benutzen, um aus dem Nichts direkt vor nichtsahnenden Touristen aufzutauchen) um zum Oedo Onsen zu gondeln.
Das Oedo Onsen praesentiert sich in seiner beachtlichen traditionell-japanischen Pracht und vereint munter plaerrende Spielhalle mit 200 Jahre alter Dorf-Architektur |
Das Furiu Oedo Onsen Monogatari im Hafen von Tokio heisst die Gaeste mit uebergrossen Cocktailschirmchen und einem Labyrinth auf dem Weg zur Rezeption willkommen. |
Waehrend Micha im Schlaf zum Arien-Singen neigt, hat mir irgendwer einen echt ueblen Bart-Rest angeklebt... der Oedo Onsen Massage-Sessel-Raum macht`s moeglich |
Japan. |
Pimpin` |
Das Onsen machte seinem Namen alle Ehre, war wasser- und menschentechnisch gut befuellt, koennte einen etwas groesseren Aussenbereich vertragen und war insgesamt eine Wellness-Erfahrung, die sich gewaschen hatte (auch der musste sein!). 15 Becken, vom heissen Whirlpool ueber ein ionisiertes Salzbad, einen Schwefel-Tuempel und bis hin zum 18 Grad kalten Ostsee-Gedenk-Becken luden bis morgens um 3 Uhr zum おんせんのはいれられる (=zum im Onsen sein) ein. Hernach liess es sich in einem massage-besesselten-Ruheraum vortrefflich, wenn auch japanisch-kurz (wer braucht schon Schlaf hier, Japaner konsumieren dafuer doch den 240 milligramm Coffein-Kaffee aus der Dose, der wahlweise fuer 200 Stunden Varta-Haeschen-Batterie-Betrieb oder Herzanfaelle sorgt) schlafen und tadaaa, der Montach` war da.
Mit den Bildern zum Beweis des hier Behaupteten (Pics or it didn`t happen!) jetzt ebenfalls anwesend, geht es nun in die letzte Runde Tokio-(D)Riften!
Der Montagmorgen liess` sich relativ simpel wie folgt gestalten: Muede, aber voellig verwellnessed aus dem Onsen stolpern, den Tokio-Teleporter immer noch nicht nutzend koennend wieder mit der Monorail in die Stadt und in Hibiya, dem Hafen-Park-Kaiser-Palast-Stadtteil Tokios, aussteigen.
In einem recht huebschen und grossen Park, den wir als "Kaiserlichen Palastgarten" dennoch nicht so ganz fuer voll nehmen konnten, wurde etwas Schlaf nachgeholt, gelustwandelt und lustigen Japanischen Geisha-Anwaerterinnen beim "Schirm-Jonglieren" zugeschaut.
Im "Bouteyo", einem so wohlschmeckenden wie geschmackvollen "Okonomiyaki" (Japanische "Eintopf-Pfannkuchen") Restaurant beschlossen wir bei "Osaka Rinderpfannkuchen, mit knusprigen Nudeln", den "Tokio Sky Tree", den hoechsten Turm Japans im Osten Tokios zu besichtigen.
Wie es sich fuer Tokio gehoert, gurkten wir ordentlich lange bis zum entsprechenden Bauwerk, besichtigten es inmitten einer 5 Quadratkilometer grossen Baustelle kurz und weilig und mussten feststellen, dass es erst naechstes Jahr im Mai aufmacht. Da sich ausser 666 Meter Turm-in-Progress in Tokio-Otoshiyuku nicht viel mehr tun liess, ging es zurueck nach Hibiya, um den Kaiserpalast und den wirklichen Kaiserlichen Garten zu sehen.
Da der japanische Kaiser (Tenno Akihito-sama) gern nach 19 Uhr ausschweifend Mini-Bike im Palastgarten faehrt, wie uns von der kaiserlichen Polizeiwache (Nachfahren der letzten Samurai und sehr freundlich, selbst wenn sie einem mit Suchscheinwerfern ins Gesicht leuchten und nicht verstehen koennen, wie auslaendische Touristen das kaiserliche Anwesen im Dunkeln besichtigen koennen) erzaehlt wurde, durften wir den Garten leider nicht mehr betreten. Simson-artige Motorengeraeusche und gar nicht 84-jaehrig (so alt ist der Tennoi schon!)klingende Jubelschreie liessen uns in gutem Gefuehl weiterziehen und schliesslich wieder nach Shibuya schneien. Um das leibliche Wohl besorgt, gab es einmal mehr heldenhaftes Sumeizanman-Sushi, doch weil "Tag des Sports" in Japan war, hatten alle Kneipen, Bar`s und Clubs mit wenigen (nicht sooo einladenden) Ausnahmen bereits geschlossen und das vergnuegungstechnische Wohl wurde zwar eifrig gesucht, aber im nunmehr 4 1/2 Tokio Rift nicht gefunden.
Ehrenhafte Erwaehnung verdient eine kleine Bar im 9. Stock eines Geschaeftshauses, in welcher sich 6 trinkfreudige japanische Gaeste samt samtenen Barkeeper maechtig ueber die auslaendischen Touristen wunderten, die aus dem in der Mitte der Bar gelegenen Aufzug traten und eine surreale Szene voller leerer Flaschen, Glaeser und Stuehle geboten bekamen. In einer Ecke waren ein Geschaeftsmann und eine Dame gerade beim etwas besser kennen lernen, das Licht war gedimmt, jazzige franzoesische Musik dudelte und alle schauten sich ohne ein Wort zu sagen mit grossen Augen an. Nach wiedergefundenem Sozialverhalten und unter gegenseitigen besten Wuenschen in 4 Sprachen verabschiedete sich jeder voneinander und wir machten uns zurueck auf die leeren, ruhigen Strassen Shibuyas und ins Hotel nach Shinjuku.
Kaiserlicher Park? Nix is`, das ist der Ryoshikuro Park, ungefaehr 8 Kilometer entfernt vom richtigen Kaiser-Park. (Es lebe die infanteristische Grundfertigkeit des Orientierens bei Tag...) |
Der Ryoshikuro-Park in schoen. |
Huebsch, aber nur bedingt essbar: Tokio Herbstfeige vor Gartenhaus. |
Ebenfalls gross und nur bedingt essbar: Tokioter Wolkenkratzer vor deutschem Touristen. |
Die Dame mit Schirm jongliert Ringe, Vasen, Kamele und der traditionell getrachtete Herr spielt die japanische Leier dazu. |
Was haben wir hier? a) Japanisches Trinkspiel b) Werbung fuer japanische Zahnseide c) Traditionelle Geisha-Gymnastik |
"Mein Haus, mein Auto, mein Boot...-moment mal, wo ist mein Auto und was ist mit meinem Boot?!" (Seemanns-Anwesen im Hafen von Hibiya) |
Japanischer Okonomiyaki Pfannkuchen "Osaka-Rindersteak-Style-mit-knusprigen-Nudeln" |
Okinawanisches Rohrzucker-Gelee (heiss!) mit Vanille-Eis = Ein Desert zum Niederknien |
Was sehen wir hier? a) Schleich-Werbung fuer "Lee" Jeans b) Einen Tokioer Buchladen nach einem mittelschweren Erdbeben c) Karl Lagerfeld steht auf Mangas fuer Publikum ueber 18 Jahre |
Der Tokio-Sky-Tree ist ein Klops von einem Turm und leider immer noch nicht fuer Orientierungspunkt-suchende Tou(infante)risten zugaenglich |
Der Tokio-Dienstag sei hier an dieser Stelle wieder mehr in Bildern als Text beschrieben, da in 20 Minuten die Bibliothek der Seinan Uni fuer eine Systemwartung schliesst : )
Sie haben beide die Laengsten (Fensterschrubber). Shinyuku am letzten Tokio-Tag. |
Ist das jetzt ein Muellauto vom oder FUER den KKK? |
Suchbild: Welcher von beiden ist der DJ? (Micha und japanischer DJ im Akihabara-"All-You-need-is-Music" Shop beim Austesten der fettesten Beatz, bruellender Baesse und gooder Vibes) |
Aight. |
Akihabara zum Zweiten: Weniger Leute, wenig offene Restaurants, aber zumindest liess sich die "Super-Spiele-Kartoffel" geoffnet wiederfinden |
Da beisst selbst "Kirby" von ab: Die leckersten Mochi (gefuellte Klebreis-Baellchen) ganz Tokios, direkt vom freundlichen Stand an der Akihabara-U-Bahn und in sensationellen 137 Geschmacksrichtungen |
ich will auch okonomiyaki und alle 137 sorten mochi mal essen!! :D
AntwortenLöschenaber erik, du meinst doch sicher bei deiner bildbeschreibung weiter oben: "wolkenkratzer HINTER deutschem tourist"? ;)
hab dich lieb